Ausbruch aus der Karmeliten-Brauerei

... und wie die Polizei der Altneihauser Feierwehrkapell’n dabei half

7._goidhaibalfest_-_altneihauser_feuerwehrkapelln.jpg

Die Altneihauser Feierwehrkapll’n in Aktion auf dem Goidhaibalfest. Danach wurden Kommandant Norbert Neugirg und Veranstalter Walter Thanner versehentlich in der Brauerei eingesperrt. (Archivfoto: wil)

Wir sind in einer Brauerei eingesperrt!“ Ein Notruf, den die Straubinger Polizei so wohl noch nicht gehört hat. Doch diesen setzten Norbert Neugirg, Kommandant der Altneihauser Feierwehrkapell’n, und Veranstalter Walter Thanner am vergangenen Mittwoch nach dem Goidhaibalfest auf dem Gelände der Karmeliten-Brauerei ab.

 

Nachdem die Feierwehrkapell’n aus der Oberpfalz über 1200 Besucher mit ihren derben Sprüchen und zünftiger Musik abends im Festzelt begeistert hatte, machten Neugirg und Thanner danach noch die Abrechnung. „Als wir damit fertig waren, war alles verschlossen, alles war stockfinster“, erzählt Thanner. Um halb drei Uhr morgens suchten sie sich im Dunkeln einen Weg nach draußen – doch auch dort war alles verriegelt, „und unsere Autos standen doch noch auf dem Gelände“. Erst versuchten die beiden Männer, im Internet die Security-Firma der Brauerei zu finden, die das Gelände zuvor abgesperrt hatte, jedoch erfolglos. „Irgendwann“, sagt Thanner, „haben wir halt die Polizei gerufen“.

 

 

„Bekannt dafür, dass hier alles eingesperrt wird“

 

Kurze Zeit später kam eine Streife zur Brauerei, „die mussten schon schmunzeln“, erinnert sich Thanner, „das war für die beiden ein etwas anderer Einsatz“. Gemeinsam überlegten die Eingesperrten und die Polizisten, wie der perfekte Ausbruch gelingen könnte. Dabei wurde der Drahtzaun mithilfe der Beamten „liebevoll aufgeflochten“ und nachdem die Autos herausgefahren waren, wieder zusammengebaut. „Die Polizisten haben ihnen geholfen, sich zu befreien“, fügt Polizei-Pressesprecher Albert Meier hinzu und lacht.

 

„Straubing ist nicht umsonst bekannt dafür, dass hier alles eingesperrt wird und dass man dann nicht so schnell wieder rauskommt“, sei der trockene Kommentar von Neugirg im Hinblick auf die JVA gewesen. Auch Geschäftsführer Christoph Kämpf schmunzelt über den Ausbruch aus seiner Karmeliten-Brauerei: „Ich denke, das war für alle ein außergewöhnliches Ereignis.“

 

Für viele ist wohl unverständlich, wieso die beiden überhaupt die Polizei riefen: Eine Nacht in einer Brauerei eingesperrt zu sein, ist für die meisten Männer wahrscheinlich ein langgehegter Traum...